Elementarschadenversicherung: Ein Leitfaden für den Schutz Ihrer Immobilie

0  Kommentare

Warum ist der Versicherungsschutz für Elementarschäden so wichtig?

Die Elementarschadenversicherung ist eine Zusatzversicherung, die den Schutz Ihrer Wohngebäude- oder Hausratversicherung erweitert. Sie deckt Schäden ab, die durch Naturgewalten wie Überschwemmung, Starkregen, Sturm, Hagel, Schneedruck, Erdbeben und Erdrutsch verursacht werden. In Zeiten des Klimawandels und zunehmender Wetterextreme gewinnt diese Versicherung immer mehr an Bedeutung. 

In diesem Artikel erfahren Sie, warum die Elementarschadenversicherung so wichtig ist, welche Schäden sie abdeckt und wie Sie die passende Versicherung finden.

Welche Schäden deckt die Elementarschadenversicherung ab?

Die Elementarschadenversicherung deckt Schäden an Ihrem Eigentum ab, die durch folgende Naturgewalten verursacht werden:

  1. Überschwemmungen
  2. Starkregen
  3. Rückstau
  4. Sturm und Hagel (in der Regel bereits in der Wohngebäudeversicherung enthalten)
  5. Schneedruck und Lawinen
  6. Erdbeben
  7. Erdsenkung und Erdrutsch

Ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, ein Starkregen sorgt dafür, dass Ihr Keller überflutet wird. Die Kosten für die Wasserschadensanierung und das Trocknen lassen vom Profi können schnell in die Tausende gehen. Ohne Elementarschadenversicherung ist dies mit erheblichen finanziellen Folgen verbunden.

Es ist wichtig zu wissen, dass der Elementarschutz nicht automatisch in Ihrer Wohngebäudeversicherung oder Hausratversicherung enthalten ist. Sie müssen diesen zusätzlich abschließen.

So finden Sie die passende Elementarschadenversicherung

Um die richtige Elementarschadenversicherung für Ihre Bedürfnisse zu finden, sollten Sie die folgenden Schritte beachten:

  1. Prüfen Sie Ihren Bedarf: Überlegen Sie, inwieweit und zu welchen Konditionen Sie sich gegen Elementarschäden versichern wollen. Je nachdem, wo Sie wohnen und welche Risiken in Ihrer Region bestehen, kann es sinnvoll sein, sich gegen bestimmte Naturgewalten besonders abzusichern.
  2. Informieren Sie sich über die Gefährdungsklassen: Versicherer teilen Regionen und Gebäude häufig in Risikoklassen ein, die Aufschluss über die Wahrscheinlichkeit von Elementarschäden geben. In einer Hochwassergefährdungsklasse 1 beispielsweise ist das Risiko einer Überschwemmung deutlich geringer als in einer Gefährdungsklasse 4.
  3. Vergleichen Sie Angebote: Vergleichen Sie verschiedene Versicherer, um herauszufinden, welche Elementarversicherung den besten Schutz zum günstigsten Preis bietet. Achten Sie dabei auf die Deckungssumme, Höhe des Selbstbehaltes und eventuelle Ausschlüsse bestimmter Schäden.
  4. Lesen Sie das Kleingedruckte: Bevor Sie eine Vertrag abschließen, sollten Sie die Vertragsbedingungen genau studieren, um sicherzustellen, dass alle gewünschten Schäden abgedeckt sind und keine unangenehmen Überraschungen auf Sie zukommen.
  5. Achten Sie auf die Wartezeit: Einige Versicherer haben Wartezeiten, bevor der Schutz der Elementarschadenversicherung in Kraft tritt. Stellen Sie sicher, dass Sie diese Fristen beachten, um im Schadensfall abgesichert zu sein.

Was tun bei einem Elementarschaden?

Sollte es trotz aller Vorsicht zu einem Elementarschaden kommen, ist es wichtig, richtig zu handeln:

  1. Schaden begrenzen: Versuchen Sie, den Schaden so gut wie möglich zu begrenzen, zum Beispiel indem Sie bei einem Wasserschaden sofort das Wasser abstellen und betroffene Gegenstände in Sicherheit bringen.
  2. Dokumentation: Machen Sie Fotos oder Videos von den Schäden und bewahren Sie die beschädigten Gegenstände auf, um sie später als Beweismittel vorlegen zu können.
  3. Versicherung kontaktieren: Informieren Sie unverzüglich Ihre Versicherung über den Schaden und halten Sie alle relevanten Informationen bereit.
  4. Professionelle Hilfe suchen: Beauftragen Sie gegebenenfalls eine Leckortungsfirma oder andere Fachleute, um die Schäden zu beheben und weitere Schäden zu vermeiden.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zur Elementarschadenversicherung

Ist eine Elementarschadenversicherung sinnvoll?

Eine Elementarschadenversicherung kann in vielen Fällen sinnvoll sein, insbesondere wenn Ihr Wohnort von Naturgewalten wie Überschwemmungen, Starkregen oder Erdbeben betroffen ist. Durch den Klimawandel nehmen Wetterextreme zu, weshalb der Bedarf an einer solchen Versicherung in den letzten Jahren gestiegen ist. Eine Elementarschadenversicherung schützt Sie vor hohen Kosten, die durch Schäden an Ihrem Eigentum infolge von Naturkatastrophen entstehen können.

Sind Elementarschadenversicherungen Pflicht?

Eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden besteht in Deutschland zur Zeit noch nicht. Eine Elementarversicherung ist immer dann sinnvoll, wenn Sie in einem von Naturgefahren gefährdeten Gebiet wohnen. Und zwar sowohl als Hausbesitzer als auch als Mieter, denn im Schadensfall kommt Ihre Hausratversicherung nur dann für Ihr zerstörtes Hab und Gut auf, wenn Sie eine Elementarversicherung als Zusatz abgeschlossen haben!

Gibt es Ausschlüsse oder Begrenzungen bei der Versicherung von Elementarschäden?

Ja, bei der Elementarschadenversicherung können bestimmte Ausschlüsse oder Begrenzungen gelten. Diese können je nach Versicherungsgesellschaft und Vertrag unterschiedlich sein. Nachfolgend sind einige der häufigsten Ausschlüsse oder Begrenzungen in der Elementarschadenversicherung aufgeführt:

  • Selbstbeteiligung: Das bedeutet, dass der Versicherungsnehmer einen bestimmten Betrag selbst tragen muss, bevor die Versicherung einspringt.
  • Hochwasserschäden: Schäden durch Hochwasser, insbesondere durch Flüsse oder Sturzfluten, sind häufig von der Elementarschadenversicherung ausgeschlossen. In einigen Regionen kann jedoch eine separate Hochwasserversicherung angeboten werden.
  • Starkregen: Bestimmte Schäden durch Starkregen oder Rückstau von Abwasser können von dem Versicherer ausgeschlossen sein. Es ist wichtig, die genauen Bedingungen zu prüfen.
  • Schäden durch Erdrutsch oder Erdfall: Einige Versicherungen schließen Schäden durch Erdrutsch oder Erdfall aus. In Gebieten mit erhöhtem Risiko für solche Ereignisse können separate Versicherungen angeboten werden.
  • Schäden durch Lawinen: In alpinen Regionen können Schäden durch Lawinen von der Versicherung ausgeschlossen sein oder es werden spezielle Lawinenversicherungen angeboten.
  • Kosmetische Schäden: Bei einigen Versicherungen können Schäden an Gebäuden, die rein kosmetischer Natur sind, wie z.B. kleine Risse oder Farbabplatzungen, von der Deckung ausgeschlossen sein.
  • Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit: Schäden, die durch menschlichen Einfluss hervorgerufen wurden bzw.  die der Versicherungsnehmer vorsätzlich oder grob fahrlässig herbeigeführt hat, können vom Versicherer ausgeschlossen werden.

Es ist wichtig, die Versicherungsbedingungen und Ausschlüsse genau zu studieren und gegebenenfalls bei der Versicherungsgesellschaft nachzufragen, um die Deckung von Elementarschäden genau zu verstehen.


Weitere interessante Artikel

Überlassen Sie Ihre Wasserschadenbehebung nicht dem Zufall

Setzen Sie auf mehr als eine Dekade Fachexpertise